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WACKEN 2024 | Donnerstag, 01.08.2024 - WACKEN - 01.08.2024
WACKEN 2024 | Donnerstag, 01.08.2024 - WACKEN
Tag 2: Donnerstag, 01.08.2024
Auch der zweite Tag des größten Metalfestivals der Welt bietet bei bestem Wetter musikalische Leckerbissen nonstop. An diesem Tag gibt es mit den SCORPIONS den ersten Headliner des Festivals zu begutachten, der bereits zu Beginn des Tages von sich reden macht, da die HARDER-Stage, die an diesem Tag erstmals bespielt wird, einen Catwalk verpasst bekommt, der das Fotografieren aus dem Graben leicht erschwert. Dazu später mehr.
Ronnie James Dio ist aus der Geschichte des Heavy Metals nicht wegzudenken, sein Einfluss auf eine ganze Generation von Metalheads und Metalsängern wirkt bis in die Gegenwart nach, seine Musik prägte den Soundtrack einer ganzen Generation und Songs wie „Rainbow In The Dark“ stehen immer noch weit über als Massenware produziertem Einheitsbrei. Somit ist es nur folgerichtig, dass sich mit den DIO DISCIPLES Weggefährten und Freunde DIOs zusammengefunden haben, um dem Meister posthum Ehre zu erweisen und die Klassiker auch auf der neuesten Ausgabe des W:O:A zu Gehör zu bringen. Oni Logan (Ex-LYNCH MOB), Joey Belladonna (ANTHRAX), Scott Warren (DIO, WARRANT), Simon Wright (DIO, AC/DC, UFO), Björn Englen (MALMSTEEN, QUIET RIOT) bilden das Line-Up der Combo, die alles dem Meister alle Ehre macht und gibt. Ein echtes Highlight des zweiten Tages, das einen späteren Slot verdient gehabt hätte.
Andy Scott hat gut lachen: als einzig noch lebendes Mitglied des klassischen SWEET Line-Ups begrüßt er die Fans vor der LOUDER-Stage süffisant mit den Worten: „Still here...“, womit auch die zwischenzeitlichen Abspaltungen BRIAN CONOLLY´S SWEET oder STEVE PRIEST´S SWEET seid langem Geschichte sind und der Zwist der Bandmitglieder im wahrsten Wortsinn begraben ist. Die Hits der Band funktionieren auch nach über 50 Jahren und wer bei „Fox On The Run“ oder „Ballroom Blitz“ nicht mitsingt, hat sich schlicht und einfach zur falschen Bühne geschlichen.
Dann aber ist es an der Zeit, den Headliner auf die Bühne zu bitten, zwar keinen der Headliner des 2024er Festivals, aber den Headliner des ersten W:O:As im Jahr 1990: SKYLINE, damals noch mit WACKEN-Organisator Thomas Jensen am Bass, der allerdings schon vor einigen Jahren sein Mitwirken aus zeitlichen Gründen eingestellt hat. Dennoch kann es kein W:O:A ohne die Band geben, die mittlerweile auch eigenes Material am Start hat, das neben den Gassenhauern das Infield beben lässt.
Vierzig Jahre sind RAGE nun schon aktiv und trotz einiger Umbesetzungen gibt es mit Peavy eine feste Konstante, die nicht wegzudenken ist. Anlässlich des runden Jubiläums gibt es heute auch eine spezielle Show, die der Erfolgsgeschichte der Band Rechnung trägt und alle Highlights des Schaffens beinhaltet. Dass eine solche Auswahl immer subjektiv sein muss, versteht sich von selbst, dennoch können sich die Fans an diesem Tag sicher mit der Setlist des heutigen Tages anfreunden, die „Straight To Hell“ oder „Higher Than The Sky“ in prächtigen Versionen beinhaltet. Dass der bereits für die SCORPIONS installierte Catwalk die Sicht auf die Akteure erschwert ist eine Sache, dass die Podeste für die Kameras der späteren Liveübertragung der Show nicht betreten werden dürfen und somit schlicht im Weg stehen, die andere.
Zeitgleich gehen dann MR. BIG und AXEL RUDI PELL an den Start. Da ich Eric Martin und Co. bereits auf ihrer Abschiedstour besucht hatte, entscheide ich mich für einen Abstecher zum Saitenhexer aus Bochum, der mit Johnny Gioeli einen der weltbesten Hardrocksänger in seiner Band hat. Gioeli sorgte damals mit der eigenen Band HARDLINE und dem Debüt „Double Eclipse“ für einen Meilenstein des Genres, damals noch mit Neal Schon und Dean Castronovo, die beide zu dieser Zeit die Nase von ihrer Hauptband JOURNEY voll hatten und sich mit oben genanntem Album vom Schmusekurs JOURNEYs distanzierten. Pell, der bereits 1999 den Holy Ground bespielte, ist mit neuem Album und ungebrochener Spielfreude zurück. Gioeli springt wie ein Derwisch mit teilweise irrem Gesichtsausdruck über die Bühne, Pell beweist sein Können immer wieder in ausladenden Soli, für die er von den Fans gefeiert wird. Ein tolles Konzert.
Danach geht es zu KK`S PRIEST, die auf der HARDER-Stage zu Werke gehen. Tim „Ripper“ Owens hat die Menge vor der Bühne mit den ersten Takten der Show auf seiner Seite, während K.K. Downing sich zunächst im Hintergrund hält, wohl auch um nicht von den Pyrosalven getroffen zu werden, die zu Beginn für mächtig Qualm sorgen. Natürlich gibt es die JUDAS PRIEST Klassiker „Ripper“, „Breaking The Law“ oder „Sinner“, zudem überraschen KK´S PRIEST auch mit Coverversionen, die man nicht unbedingt erwartet hätte: mit „Diamonds & Rust“ von Joan Baez gelingt ein wirkliches Highlight der Show, das die sanfteren Töne der Band in den Vordergrund stellt. Großartig.
Bei ACCEPT denkt man unwillkürlich an Wolf Hoffmann an der Gitarre. Umso mehr erstaunen kann die Tatsache, dass neben dem Chef der Band plötzlich Joel Hoeckstra (WHITESNAKE) auftaucht, der in vorderster Front in die Saiten greift. Dass Hoeckstra während der Show seine geliebte Gibson Les Paul gegen eine Wolf Hoffmann Signature eintauschen muss sei hier als Randnotiz vermerkt. Die beiden Gitarrenvirtuosen zelebrieren perfekt gedoppelte Soli und eine grandiose Show, die im Infield entsprechend gefeiert wird.
Die letzte Show an diesem Abend auf der LOUDER-Stage bestreiten OPETH, die eine bombastische Show mit allen Highlights ihrer Karriere auf die Bühne bringen. Die Akteure genießen sichtlich die lauen Abendluft und die Resonanz des Publikums, das Zeuge einer ausgeklügelten Darbietung wird, die mit „Deliverance“ den krönenden Abschluss findet.
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